Mitte Januar war es wieder soweit, der erste Ultra-Trail-Marathon im neuen Jahr stand an. Martin Weiß wurde in den Taunus nach Kronberg eingeladen, denn es war ein sogenannter Einladungslauf, nur 50 ausgewählte Ultras mit besonderen Leistungsmerkmalen standen auf der Liste. Ein kleiner aber sehr feiner Wettbewerb, der jedes Jahr einen anderen Streckenverlauf bekommt und auf Wanderwegen verläuft. Die Witterungsbedingungen waren alles andere als optimal. Nach anfänglichem Nieselregen und dichtem Nebel, steigerte sich das Ganze zu satten Schauern, so dass sich die Wege teilweise in Bäche und die Wiesen in Moorlandschaften verwandelten. Start- und Zielbereich war der Sportplatz des EFC Kronberg. Gelaufen werden konnten maximal 4 Strecken mit insgesamt 70 Km oder wahlweise auch nur drei mit 51 Km Länge. Jede der Strecken hatte einen anderen Verlauf.
Die 4 Strecken waren weder markiert noch ausgeschildert und die Athleten mussten sich den Weg mit der eigenen GPS-Uhr selber suchen. Der Nebel und Martins beschlagene Brille zwangen ihn oft zum Anhalten um auf die Uhr zu schauen ob er noch auf der richtigen Strecke war. Die erste Runde (drei Burgen) mit 19 KM und 546 Höhenmetern führte über Burg Königstein, die Burgruine Falkenstein und Burg Kronberg wieder zurück zum Sportplatz nach Kronberg. Hier war auch immer die einzige Möglichkeit sich zu verpflegen. Ansonsten musste man alles im Gepäck haben. Die zweite Runde (Altkönig) war zwar nur 11 Km lang, hatte aber 488 HM und es ging auf sehr steilen und teilweise sehr steinigen Trails hinauf zum Altkönig. Der Altkönig ist mit 798 Metern der dritt höchste Gipfel im Taunus und man kann hier bei guter Fernsicht nicht nur Frankfurt und den Odenwald sehen, sondern sogar bis zum nördlichen Schwarzwald blicken. An diesem Tag waren es aber keine 10 Meter. Die dritte Strecke des Trailabenteuers führte dann mit 21 KM und 579 Höhenmeter zum Herzberg und weiter zum Roßkopf und anschließend zurück nach Kronberg. In dieser Runde waren oft die Singletrails zu kleinen Bächen geworden und man musste sich durch knöcheltiefes Wasser kämpfen. Auch wenn es sehr nass und kalt war, so war es doch für die harten Ultraläufer die schönste Runde. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit war Martin dann zum dritten mal am Sportplatz in Kronberg. Hier hat Martin dann nach drei harten Runden gefinisht. Nach 7:38:06 h kam er schließlich als 19. in der Altersklasse M45 über die Ziellinie. Insgesamt schafften 38 Ultras diese drei Trails.
Mit diesem Finish hat Martin Weiß nun bereits seinen 37. Ultramarathon in seiner Laufbahn erfolgreich beendet. Die nächsten Ultramarathons sind im März der Burgen- und Schlössertrail über 50 KM im Habichtswald und im April der Pless- und Frankenburgtrail in Breitungen. Im Mai folgen dann der Rennsteiglauf über 74 Km und der Urwaldsteig um den Edersee mit 66 KM. Sein großes Saisonziel ist wieder der Thüringenultra. Hier wird alle 5 Jahre eine 100 Meilen Strecke angeboten. Mal schauen ob er sich da dieses Jahr nur mit den 100,2 Kilometern zufrieden gibt.